2.12.2024
Einsätze in den Dörfern - erschwerte Bedingungen
Frau Dr. Ashwaq Moharram war mit ihrem Team auch in diesem Quartal wieder in den Dörfern unterwegs. Wenn auch leider nicht so oft wie sie gerne würde und es nötig wäre. Leider hat es die Sicherheitslage nicht öfter zugelassen und sie hat daher nicht die Erlaubnis bekommen.
Seit die Huthis internationale Schiffe angreifen und die USA und Großbritannien im Gegenzug Luftangriffe fliegen, hat sich die Lage im Jemen weiter zugespitzt. Trotzdem war sie mit ihrem Team im Dorf Almafrag, im Bezirk Bajel. Das Dorf hat ca. 200 Einwohner. Sie verteilten Lebensmittelkörbe und Milch für einige Kinder sehr armer Familien. Die Hutis schickten nach kurzer Zeit jemanden, der sie daran hinderte, länger im Dorf zu bleiben, da es in der Nähe vom Hafen von Alsaleif liegt. Die Sicherheitsbeamten forderten sie auf das Dorf aus Sicherheitsgründen sofort zu verlassen, um sich nicht der Gefahr durch die Bombardierungen auszusetzen.
Ashwaq und ihr Team konnten daher nur ganz kurz im Dorf bleiben und nur die Kinder mit Milchpulver versorgen, die ihnen unmittelbar über den Weg liefen. Das waren nur ca. 10 Kinder, obwohl viel mehr das Milchpulver auch dringend gebraucht hätten.
Da das Team diesmal nur so kurz im Dorf bleiben konnte, hatten sie auch nicht die Gelegenheit sich länger mit den Dorfbewohnern zu unterhalten und deshalb können wir diesmal leider nichts Genaueres über einzelne Familien oder Kinder berichten.
Frau Dr. Moharram hat aber schon den nächsten Besuch im Dorf geplant. Wir hoffen, dass bei diesem dann genug Zeit ist, alle Kinder zu versorgen und auch mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Wir werden dann natürlich darüber berichten.
Hier ein paar Eindrücke aus dem Dorf Almafrag:
(Aus Sicherheitsgründen, wegen der Luftangriffe konnte sie nur wenige Fotos machen, da sie und ihr Team aufgefordert wurden das Dorf umgehend zu verlassen.)
23.11.23
Der Einsatz im Dorf Shradah ist nun schon einige Zeit her, wir wollen euch diesen detaillierten und ergreifenden Bericht aber nicht
vorenthalten.
Frau Dr. Ashwaq Moharram war mit ihrem Team im Dorf Shradah, es liegt im Bezirk Abbs, in der Provinz Hajah. Es hat ca. 150 Einwohner.
Es ist ca. 4 Autostunden von Hodeïda entfernt, und liegt nahe der Stadt Sadda und der Grenze zu Saudi-Arabien. Daher ist die Gegend besonders
stark von Bombardements und sonstigen militärischen Handlungen betroffen. Außerdem verschlimmern dort regelmäßig schwere Regenfälle die Lage weiter. Die Niederschläge und die daraus
resultierenden Überschwemmungen sind so heftig, dass sogar immer wieder Menschen ertrinken.
Die Leute sind sehr arm, sie arbeiten normalerweise entweder als Fischer oder im Agrarsektor/als Bauern. Das ist aber seit dem Krieg kaum möglich. Ein wesentlicher Faktor ist dabei der hohe
Ölpreis durch die Blockaden. Treibstoff für die Fischerboote und Wasserpumpen für die Bewässerung der Felder und den Transport ist dadurch unerschwinglich. Einige Fischer wurden durch Bomben
getötet.
Durch das fehlende Einkommen können sie ihre Familien nicht ernähren.
Eine der Unterkünfte im Dorf:
Frau Dr. Moharram hat im Dorf ca. 80 Kinder mit dem (über-)lebenswichtigen Milchpulver versorgt und die Kinder untersucht:
22.11.22
Wir haben den Bericht über einen Einsatz im Dorf "Dear Ali" online gestellt. Ihr findet den Bericht hier und könnt
ihn euch auch herunterladen und ausdrucken und ihn in Ruhe lesen.....
02.05.22
Es ist unfassbar, was gerade in der Ukraine geschieht. Über das menschliche Leid, das Krieg verursacht, brauchen wir euch nichts zu erzählen – ihr alle kennt die Nachrichten der vergangenen
Wochen. Es ist schön die Solidarität und Hilfe, die den Menschen aus der Ukraine entgegengebracht wird, zu sehen.
Vielleicht habt ihr schon von der Ukraine als „Kornkammer“ für viele Länder dieser Welt gehört. Menschen, die schon lange Hunger leiden, haben schon mit Pandemiebeginn schlimme Einschnitte
erleben müssen. Das World Food Programm musste beispielsweise für den Jemen die Rationen halbieren, weil Länder, die vorher wichtige Spendengeber waren, weniger geben wollten/konnten.
Die Krise in der Ukraine verschärft die Lage in ebendiesen Ländern noch mehr. In diesem kurzen Bericht sind die Zusammenhänge gut auf den Punkt gebracht:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/ukraine-landwirtschaft-ernaehrung-101.html
Wir wünschen uns, dass auf die Menschen im Jemen nicht vergessen wird!
22.2.22
Wir freuen uns sehr über die Vernetzung mit der NGO „Felix Arabia International – Helping Hands for Yemen“. Der schon viele Jahre bestehende österreichische Verein ist mit
seiner langjährigen Erfahrung und seinen guten Kontakten in den Jemen eine große Hilfe für uns. Mit seiner Beteiligung am Projekt „Mobile Klinik“ ist er außerdem großzügiger Unterstützer.
24.12.2021
Aktueller tagesschau-Bericht über die Lage im Yemen:
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/jemen-771.html
"Wenn die Kinder noch schreien können, ist es ein gutes Zeichen. Viele sind verstummt. Mit übergroß wirkenden Augen, das Gesicht eingefallen, die Arme dünn wie Bleistifte liegen die Kleinkinder
still in ihren Gitterbettchen........
Dieses Jahr haben die Vereinten Nationen nur 50 Prozent von dem erhalten, was wir benötigen. Und das bedeutet, dass wir sehr schwierige Entscheidungen fällen müssen, wem wir helfen können und wem
wir nicht helfenkönnen...."
08.10.2021
Der neue Kurzfilm über Frau Dr. Moharram wurde veröffentlicht! Absolut sehenswert, wenn auch sehr traurig:
17.09.2021
Fr. Dr. Moharram ist für den großartigen Aurora Preis nominiert!
https://auroraprize.com/en/2021-aurora-humanitarians-announced
https://auroraprize.com/en/feeding-the-hungry-in-yemen
https://www.youtube.com/watch?v=q4UTpZmZvBc
13.05.2021
Gute Nachrichten! Die Palette mit den Wasserfiltern ist in Hudaida angekommen.
Wir planen gerade fleißig für die 6 wöchige Testphase für die "mobile Klinik" für unterernährte Kinder. "Konzept mobile Klinik"
10.04.2021
Die "Zeit" hat ein sehr lesenswertes Interview mit Fr. Dr. Moharram veröffentlicht:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-03/jemen-krieg-waffenruhe-armut-hungersnot-hodeidah-huthi-rebellen?fbclid=IwAR3Dz2Vsx1fiq-cFrAir4IASUWN2j3gqta4utraOKWUzqkSB1RbJs1KKlLU
26.03.2021
Heute ist ein trauriges Jubiläum:
Heute vor 6 Jahren hat der Krieg im Jemen begonnen:
https://www.ardmediathek.de/video/6-jahre-krieg-im-jemen-ein-jugendlicher-architekt-der-hoffnung/tagesschau24/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3RhZ2Vzc2NoYXUyNC8xNjYwOTZjMi1mYjg4LTQ2ODctOTI3ZC1lOTViMjdkYzYyMzUvMQ/
02.03.2021
Es ist so traurig, nicht mal die Hälfte der so dringend benötigen Hilfsgelder wurde gestern bei der internationalen Geberkonferenz für den Jemen zugesagt und das trotz der drohenden
Hungersnot.....
“Yemen is now in imminent danger of the worst famine the world has seen for decades. In the absence of immediate action, millions of lives may be lost....." António Guterres -
United Nations Secretary-General
https://www.dw.com/en/yemen-un-donor-conference-raises-a-disappointing-17-billion/a-56738853
17.11.2020
"Die Presse" hat am 30.8.2020 einen Bericht über Fr. Dr. Moharram und SOS-Yemen veröffentlicht. Da es ein wirklich guter Artikel ist, möchten wir ihn für alle, die ihn damals nicht gelesen haben, nun zum download anbieten unter: "links&media"
30.08.2020
Die Planungen zur "mobilen Klinik" für unterernährte Kinder schreiten voran.
Hier findet ihr demnächst das Konzept: "Konzept mobile Klinik"
Es gab erste vielversprechende Gespräche mit einem anderen Verein bezüglich einer gemeinsamen Umsetzung. Wir suchen weiterhin Partner, vor allem Sponsoren für das Fahrzeug, wahrscheinlich einen Toyota Land Cruiser.
Bis zur Umsetzung unterstützen wir weiterhin Frau Dr. Moharram beim Kauf von Milchpulver und sammeln Spenden für die "mobile Klinik".
27.04.2020
Leider ist es jetzt auch im Jemen soweit, es gibt den ersten offiziellen Covid-19 Fall!
https://orf.at/stories/3161430/
https://www.spiegel.de/…/coronavirus-buergerkriegsland-jeme…
Was es bedeutet wenn das Coronavirus auf ein schlecht funktionierendes Gesundheitssystem trifft kann man gerade weltweit in einigen Ländern sehen.
Was es bedeutet wenn es auf ein durch einen mehrjährigen Krieg völlig darnieder liegendes System trifft, mit einer durch Hunger geschwächten Bevölkerung will man
sich gar nicht vorstellen. Schon die letzte Cholera- und Dengue-Fieber Epidemien haben einen traurigen Ausblick darauf geliefert.
Wir evaluieren gerade wie wir am besten helfen können, ein Ansatz sind leistbare Beatmungsgeräte, die gerade an einigen Orten in der Welt mit Hochdruck entwickelt
werden.
In dieser schwierigen Zeit unterstützen wir natürlich weiterhin Frau Dr. Moharram in ihrem Kampf gegen Unterernährung und Hunger bei Kindern.
Bitte helft uns dabei!
03.01.2020
Wir freuen uns sehr darüber, dass es kurz vor Weihnachten möglich war, Dr. Moharram persönlich in Kairo zu treffen! Dieses Treffen hat den Wunsch und die Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit und Unterstützung gestärkt.
Auf unsere Initiative hin hat die „Wiener Zeitung“ ein Interview mit Dr. Moharram geführt! Leider konnte es nicht wie geplant am Samstag, 4.1.2020 in der Printausgabe erscheinen. Wir geben noch Bescheid, wann es abgedruckt wird.
Sobald verfügbar, wird es auch hier auf der Website unter "links & media" zu finden sein.
[Nachtrag vom 21.1.2020: Das Interview mit Dr. Moharram ist in der Wochenendausgabe der Wiener Zeitung vom 18./19.1.2020 erschienen:
- Link zum Interview in der online-Ausgabe: "Mittlerweile brauchen alle im Jemen Hilfe"
- Link zum PDF-Download des Interviews unter "links & media" ]
Beim Treffen von SOS-Yemen-Gründer Christian Birkner mit Dr. Moharram in Kairo standen der Austausch über Möglichkeiten der weiteren Unterstützung und sinnvolle weitere Projekte im Vordergrund – unter anderem auch die Planung des Projekts einer neuen mobilen Klinik. …mehr dazu können wir euch hoffentlich bald berichten.
Wir haben Dr. Moharram bei dieser Gelegenheit auch den Flyer von SOS-Yemen gezeigt. (Für den Flyer haben wir das Bild verwendet, das ihr auf der Website unter „Dr. Moharram“ seht: https://www.sos-yemen.com/dr-moharram/). Dr. Moharram war berührt, das Mädchen auf dem Bild zu sehen und erzählte, dass sich die kleine Aesha damals durch die Ernährung mit Spezialmilchpulver so schnell erholt hat, dass sie selbst es beim nächsten Besuch zunächst gar nicht wiedererkannt hatte. Das Mädchen – damals 6 Jahre - erkannte die Ärztin aber sehr wohl und war ihr sehr dankbar.
Schaut euch diese Bilder an – das kann eure Spende innerhalb von 2 Monaten bewirken!
Außerdem konnten wir Dr. Moharram auch Wasserfilter der Firma „Grifaid“ für erste „Feldtests“ mitgeben. Christian hat diese engagierte Firma im vergangenen Jahr auf der AidEx in Brüssel kennengelernt – sie hat freundlicherweise einen Teil der Filter gesponsert! Die Idee dahinter ist, dass ebenso wichtig wie das Milchpulver, die Sauberkeit des Wassers ist, mit dem es angerührt wird. (Seuchen wie Cholera sind im Jemen leider auch ein großes Thema.)
Eure Spende macht einen großen Unterschied!
Aktuelle Bilder, die uns Dr. Moharram aus ihrer Klinik und von ihren Einsätzen geschickt hat:
Dieses kurze Video hat Dr. Moharram am 16.10.2019 für uns aufgenommen und zugeschickt. Sie berichtet über sich und ihre Arbeit. (Sie hatte damals leider gerade eine Grippe-Erkrankung, aber es war ihr sehr wichtig, uns diese Nachricht zukommen zu lassen.)
Spendenkonto:
SOS-Yemen
AT672020501000064608
SPBDAT21XXX